Manchmal dauert es nur wenige Wochen, manchmal aber auch Monate bis Sie der ersehnte Anruf erreicht:
Diesem Anruf gehen viele Schritte voraus. Sobald mit den Eltern geklärt ist, dass die Unterbringung in einer Pflegefamilie die geeignete Hilfe ist, beauftragt der/die Sozialarbeiter*in des hilfeplanenden Dienstes die Fachstellen des freien Jugendhilfeträgers oder des Jugendamtes mit der Suche nach einer geeigneten Pflegestelle.
Damit die Mitarbeiter*innen der Fachstellen eine passende und geeignete Pflegefamilie auswählen können, erfragen sie alle zur Verfügung stehenden Informationen über das Kind, seine derzeitige Lebenssituation und die Vorstellungen seiner Eltern zur Unterbringung. Bei einer langfristigen Unterbringung lernen die Mitarbeiter*innen das Kind immer persönlich kennen.
Bei allen langfristig angelegten Pflegeverhältnissen ist es sehr wichtig, dass das Kind und die Pflegefamilie nicht nur kurzfristig gut zusammenpassen. Entscheidend für die Auswahl sind die Vorstellungen der Pflegeeltern und die individuelle Bedürfnislage des Pflegekindes. Denn nur wenn Eltern und Pflegekind zusammenpassen, kann eine langfristige und gute Unterbringung gewährleistet werden.
Ist eine Unterbringung auf Grund einer akuten Familienkrise notwendig, besteht Handlungsbedarf: Das Pflegekind muss meistens so schnell wie möglich in einer Pflegefamilie untergebracht werden. Pflegeeltern, die befristet Pflegekinder aufnehmen, erhalten die wichtigsten Informationen und müssen sich schnell entscheiden, ob sie dieses Kind jetzt aufnehmen können oder nicht.
Ich lebe nicht bei meinen leiblichen Eltern, sondern bei meinen Pflegeeltern.
Marie, 12 Jahre
Als Pflegeeltern-Bewerber*in für ein langfristiges Pflegeverhältnis erhalten Sie meistens ein Foto und alle Informationen über das Pflegekind und seine Familie, die inzwischen zur Verfügung stehen z. B.:
Wenn Sie Interesse an der Aufnahme dieses Kindes haben, lernen Sie, wann immer es möglich ist, zuerst die Eltern kennen. Eltern und Pflegeeltern müssen prüfen, ob eine Grundlage für eine Zusammenarbeit gegeben ist. Wenn dies so ist, findet das erste Treffen mit dem Kind statt. An diesem Punkt stehen Sie vor der wichtigen Entscheidung, ob Sie sich vorstellen können, mit diesem Kind zusammenzuleben. Sie müssen sorgfältig prüfen, ob Ihre Familie den besonderen Bedürfnissen des Kindes gerecht werden kann und ob die Situation des Pflegekindes mit Ihren Erwartungen vereinbar ist:
Sie sollten aber keinesfalls zusagen, wenn Sie noch Bedenken haben. Denn auch diese Phase dient noch der Entscheidungsfindung, in der alle Beteiligten von der Vermittlung zurücktreten können. Bei Fragen, Bedenken und Unklarheiten, stehen Ihnen die Mitarbeiter*innen der vermittelnden Dienste als Ansprechpartner*innen zur Verfügung.
Wenn sich alle Beteiligten für die Aufnahme des Kindes in die Pflegefamilie entschieden haben, wird überlegt, wie man den Übergang in die neue Pflegefamilie am besten gestaltet. Meistens dauert diese „Kennenlern- und Anbahnungsphase“ mehrere Wochen, in denen viele Treffen zwischen Ihnen und dem Kind stattfinden werden. Schließlich müssen Sie sich ja erst gegenseitig kennenlernen und aneinander gewöhnen. Letztlich sind das Alter und die Situation des Kindes ausschlaggebend, wie lange diese Phase dauern wird.
In einer Hilfeplanungskonferenz werden dann Vereinbarungen über die Ausgestaltung des Pflegeverhältnisses besprochen, z. B.: Perspektive, Erziehungsziele und Besuchskontakte. Anschließend wird der Pflegevertrag abgeschlossen.
Wenn das Pflegekind in die Familie kommt, sollten Sie darauf achten, dass Sie wichtige Papiere erhalten, zum Beispiel:
Di., 11.02.2025, 18:00 Uhr
Bitte vorher anmelden
An diesem Abend erhalten Sie einen Überblick zum Thema Pflegekinder und Kurzzeit-Pflegekinder, dazu gehören u.a. Praxisberichte von Pflegeeltern und Informationen über den Bewerbungs- und Vermittlungsweg.
› Info und Anmeldung
In diesem Seminar erhalten Sie Informationen zu Themen aus dem Pflegefamilien-Alltag und können sich gemeinsam mit anderen Teilnehmenden intensiv mit Ihrer zukünftigen Aufgabe auseinandersetzen.
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