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Verhalten der Pflegekinder

Wenn ein Pflegekind in eine neue Familie kommt, muss es die Trennung von seinen Eltern und seiner bisherigen Lebenssituation verarbeiten und sich auf neue Menschen in einer neuen Umgebung einstellen. Verhaltensweisen, die gestern noch wichtig waren, stoßen jetzt vielleicht auf Ablehnung. Viele Kinder geben sich deshalb gerade am Anfang große Mühe, um sich der neuen Situation anzupassen. Das braucht viel Energie und kein Pflegekind kann das auf Dauer leisten.

Pflegekinder können die neuen Erfahrungen meistens erst realisieren, wenn Sie Vertrauen zu ihren Pflegeeltern gefasst haben. Sie brauchen Zeit, um zu lernen, dass die alten Verhaltensweisen nicht mehr notwendig sind. Wenn dies erreicht ist, haben Pflegekinder mit Hilfe ihrer Pflegefamilie einen großen Entwicklungsschritt gemacht.

Pflegekinder haben Unterschiedliches erlebt und brauchen unterschiedlich lange, bis sie richtig in der Pflegefamilie angekommen sind und sich zugehörig fühlen. Wenn es Pflegeeltern gelingt, sich auf das spezielle Entwicklungstempo ihrer Pflegekinder einzulassen, bieten sie ihnen eine große Chance, einen Platz in der Pflegefamilie und in der Welt zu finden.

Die ham das eingehalten, was sie mir versprochen haben, deshalb konnte ich Vertrauen aufbauen, und die ham mir auch vertraut.
Steven, 11 Jahre

Leben mit zwei Familien

Pflegekinder haben zwei Familien und sind damit Mitglieder von zwei Familiensystemen. Sie haben Eltern bei denen sie zurzeit nicht leben können und eine Pflegefamilie, in der sie jetzt leben. Auch wenn es heute eine Vielzahl von Familienkonstellationen gibt, in denen Kinder aufwachsen, so ist dies doch eine besondere Situation.

Pflegekinder können erfahrungsgemäß am besten mit diesem Ausnahmestatus umgehen, wenn es Eltern und Pflegeeltern gelingt, sich gegenseitig zu akzeptieren und zu achten. Dies ist nicht immer einfach und eine wertschätzende Grundhaltung muss häufig erst erarbeitet werden. Aber die Mühe lohnt sich, weil Pflegekinder dadurch weniger in Loyalitätskonflikte geraten.

Die Vergangenheit der Pflegekinder

Für Pflegekinder sind die Kontakte zu Eltern, Geschwistern und anderen Angehörigen wichtig, um sich mit den „eigenen Wurzeln“ und der familiären Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzen zu können. In den meisten Fällen besteht ein mehr oder weniger intensiver Besuchs-, Brief- oder Telefonkontakt zwischen dem Pflegekind und seinen leiblichen Eltern. Die Rahmenbedingungen von Besuchskontakten, wie Häufigkeit, Dauer und Ort, sollten sich immer an den Bedürfnissen der Pflegekinder orientieren und werden in den Hilfeplanungskonferenzen festgelegt.

Nicht immer sind regelmäßige Besuchskontakte möglich, aber auch dann sind Pflegekinder neugierig auf ihre Vergangenheit. Sie wollen verstehen, warum ausgerechnet sie nicht bei ihren Eltern leben können. Das Wissen um die eigene Geschichte hilft ihnen, eine Antwort auf diese Frage zu finden und ist für ihre Identitätsentwicklung von großer Bedeutung. Pflegekinder haben immer zwei Familien und möchten sich mit ihren Wurzeln auseinandersetzen, auch wenn sie sich in der Pflegefamilie wohlfühlen und diese ihnen alles bietet, was sie brauchen.

Für Pflegekinder ist es eine große Hilfe, wenn ihnen ihre Pflegeeltern oder andere nahestehende Personen helfen, ihre Vergangenheit zu rekonstruieren. Sie können dann die Gegenwart viel klarer einschätzen und bewältigen.

 

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Di., 09.04.2024, 18:00 Uhr

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